Seit Oktober 2018 befindet sich das 1978 gegründete Stoltze-Museum in der neuen Frankfurter Altstadt. Es erinnert – nur wenige Meter von der Geburtsstätte und dem Stoltze-Denkmal entfernt – an den Autor, Demokraten und Republikaner Friedrich Stoltze (1816–1891), der seine Kindheit und Jugend im elterlichen Gasthof „Zum Rebstock“ in Frankfurt am Main verbrachte. Friedrich Stoltzes Biografie ist eng mit bedeutenden Persönlichkeiten und Ereignissen der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert verbunden. So lernte er 1832 auf dem Hambacher Fest den Schriftsteller Ludwig Börne kennen und beteiligte sich 1848/49 an der Revolution. In seinen Mundarttexten, humorvollen Gedichten und Geschichten sowie vor allem in seinen satirischen Beiträgen hat Stoltze das Leben der einfachen Menschen eingefangen und sich mit seinen Forderungen nach Bürgerrechten, individueller Freiheit und politischer Mitbestimmung für eine Verbesserung der Lebensumstände eingesetzt.

Der erste Teil der Dauerausstellung zu Leben und Werk des Frankfurter Schriftstellers ist im Haus „Weißer Bock“ untergebracht. Der zweite Teil und wechselnde Sonderausstellungen werden in drei Räumen der benachbarten „Goldenen Waage“ präsentiert. In Anlehnung an die satirische Wochenzeitschrift „Frankfurter Latern“, Stoltzes Hauptwerk, ist die gesamte Ausstellung in typischem Zeitungslayout gestaltet. In fünf Kapiteln werden die Kindheit und Jugend Stoltzes zur Zeit des Deutschen Bundes, seine ersten revolutionären Schritte im Vormärz und zur Zeit der Nationalversammlung, sein Wirken als Journalist und Satiriker sowie seine Verfolgung durch die Zensurbehörden und sein literarisches Engagement im neugegründeten Deutschen Reich veranschaulicht.

Ausgestellt sind originale Möbel, Gemälde und Gegenstände aus Stoltzes Nachlass, zudem gibt es eine Hörstation mit Texten Stoltzes und einen Medientisch mit Informationen zu bedeutenden historischen Orten in Frankfurt am Main.