Die Benediktinerabtei Seligenstadt präsentiert sich heute als überwiegend barocke Klosteranlage der Zeit um 1700. In dem 1685 errichteten Konventbau, in dem das Regio-Museum untergebracht ist, befanden sich bis 1803 die Gemeinschaftsräume der Benediktiner. Zu ihnen gehört das repräsentative Winterrefektorium mit einer Stuckdecke von 1730, das für Veranstaltungen genutzt wird. Im übrigen Erdgeschoss werden Wechselausstellungen gezeigt. Außerdem sind hier regionaltypische traditionelle Handarbeiten zu sehen: Perlenhäkeleien auf Taschen und Kleidern.
Im Obergeschoss des Konventbaus ist eine Ausstellung zur Geschichte der Abtei, der Stadt und der Region vom 9. bis zum 19. Jahrhundert zu sehen. In dieser Etage befanden sich einst die Zellen der Mönche. Hier erfährt man Näheres über die Baugeschichte und die künstlerische Ausstattung der Abtei sowie über Einhard, der im Jahr 828 das Kloster gründete.

Porträtgemälde erinnern an die Besuche der Kaiserin Maria Theresia, ihres Mannes Kaiser Franz I. und ihres Sohnes Kaiser Franz II. Außerdem werden Ausstattungsgegenstände einer Apotheke und religiöse Volkskunst gezeigt.
Das Wohnzimmer eines Beamten des Großherzogtums Hessen-Darmstadt erinnert an die profane Nutzung des ehemaligen Klosters nach 1820.

Weitere Räume enthalten Gebrauchsgegenstände der Landbevölkerung sowie Objekte der Seligenstädter Zünfte. Im „Geleitszimmer“ wird mit großen Trinklöffeln an einen Brauch Augsburger und Nürnberger Kaufleute in Seligenstadt aufmerksam gemacht. Modelle des Marktplatzes sowie der im 15. Jahrhundert errichteten Stadtbefestigung geben Einblicke in die städtebauliche Entwicklung. Eine eigene Abteilung ist dem Jugendstilkünstler Franz Boeres gewidmet.

Im angrenzenden Kreismuseum der Heimatvertriebenen wird über die Zeit nach 1945 informiert. Hier erinnern verschiedene Exponate an die Herkunft und Kultur der aus Osteuropa vertriebenen deutschen Bevölkerung.