Das Museum Griesheim besteht aus einem Ensemble von vier Gebäuden. Den Ursprung bildet eine historische Hofreite mit Scheune, Remise und Stall. Hinzu kommen das benachbarte, um 1900 erbaute Haus Loeb mit Ladenflächen im Erdgeschoss und die dahinter stehende „Kulturscheune“ mit zeitgenössischen Architekturelementen.

Das Bauernhaus mit seinen Nebengebäuden vermittelt einen Eindruck vom Leben und Wirtschaften im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Neben landwirtschaftlichen Geräten in der Scheune können die Besucheinnen und Besucher beispielsweise in der Sommerküche und auf dem Hof das Kochen von Latwäije (Pflaumenmus) und das Keltern von Äpfeln kennenlernen.

In der Kulturscheune werden mit Exponaten und multimedialen Angeboten zwei überregional bedeutende Wirtschaftszweige der Region vorgestellt. Dabei handelt es sich um das Formstecherhandwerk, das Walzen für den Tapetendruck herstellte, und den Handel mit Samen (insbesondere Nadelholz- und Grassamen). In Planung befindet sich eine Ausstellung über die Geschichte des Geländes „Griesheimer Sand“, das früher als Truppenübungsplatz und als Flugplatz genutzt wurde. In diesem Zusammenhang sollen auch der Flugzeugbau und die französische Besatzung in den 1920er Jahren als eigene Themen dargestellt werden.

Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Aspekten der Regionalgeschichte und der Alltagskultur werden im „Schaufenster Museum“ in dem Geschäftshaus Loeb gezeigt.