Das Museum befindet sich im historischen Seeheimer Rathaus, einem 1599 errichteten und mit Schnitzereien verzierten Fachwerkbau. Als „Museum zum Anfassen“ bietet es insbesondere für Kinder und Jugendliche attraktive museumspädagogische Angebote.

Im Zentrum der regionalhistorischen Dauerausstellung steht das Amt Seeheim und Tannenberg mit den Burgen Tannenberg und Jossa. Die Burg Tannenberg wurde 1210 als Sitz des Amtes erbaut. Von der um 1399 zerstörten Burg sind innerhalb eines Wall- und Grabensystems noch Reste von Bergfried, Zisterne, Kapelle, Zwingermauersystem und Häuser-Fundamenten erhalten. Die mittelalterliche Baugeschichte der Burg wird in der Ausstellung anhand von Fundstücken, Modellen und nachgebauten Einrichtungsgegenständen veranschaulicht. Bekannt wurde die Burg durch ihre architektonische Gestalt (ovale Kernanlage mit angefügter rechteckiger Vorburg) und durch besondere archäologische Funde, zu denen ein spezielles Trinkgefäß („Tannenbergkrug“), gotische Ofenkacheln, Reste von Butzenscheiben und eine frühe datierbare Handfeuerwaffe („Tannenbergbüchse“) zählen. An das einstige Leben in und außerhalb der Burg erinnern Musikinstrumente, Kleidung und Geräte. Ein weiterer Abschnitt behandelt die Zerstörung der Burg und zeigt Belagerungs- und Verteidigungswaffen, Kugeln, Bogen- und Armbrustspitzen. Außerdem werden die Ausgrabungen seit dem 19. Jahrhundert und die Sicherungsarbeiten an der Burgruine Tannenberg dokumentiert.

Das Schulmuseum in der Kirchstraße 1 in Seeheim widmet sich der Entwicklung der örtlichen Schul- und Bildungssysteme von 1507 bis heute. Im Mittelpunkt steht ein begehbares Klassenzimmer mit zahlreichen Gegenständen und Dokumenten aus dem 19. und 20. Jahrhundert.